Dienstag, 27. März 2012

Plakate: Mut zur Wut Nachtrag

Ich habe gerade gesehen, dass die Plakate zur Aktion 2011 auf der mutzurwut Website nicht mehr zu finden sind. Allerdings sind sie auf diversen anderen Seiten zugänglich, Links dazu sind unten aufgeführt. Die Links des Protokoll vom 2. März zum selben Thema (Fukushima, Hass erzeugt Hass) funktionieren nach wie vor.

East Meets West

Reichtum Armut

Go West Go Waste

Regenwald

If It Bleeds It Leads

Frau König
Ich habe gerade gesehen, dass die Plakate zur Aktion 2011 auf der mutzurwut Website nicht mehr zu finden sind. Allerdings sind sie auf diversen anderen Seiten

Plakat Aktion Mut zur Wut

Plakat 5
  • Das Plakat erinnert auf den ersten Blick an Werbung der Firma Benetton/United Colors of Benetton ( Jugend- & Kindermode)
  • Die Website und die darin präsentierte Mode sind geprägt von starker Farbigkeit
  • Die Models sind junge Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe
  • Deutung von „United“: EINE Welt, ALLE Menschen sind gleich, trotz der Farbe ihrer Haut

Das Plakat zum Mut-zur-Wut Aktion
  • Überschrift „United Colors of Iranian Women“
  • Schwarzer Hintergrund, Frauenköpfe im Schleier in verschiedenen Farben
  • Eine Reihung von dem immer gleichen, weiblichen Gesicht, das immer wiederholt wird ( Stereotyp,  kein Individuum)
  • Unterscheidung nur in der Farbe der Schleier
  • Wiedererkennungswert der Marke von „United Colours of Benetton“
  • Übertragung des „Eine Welt“- Gedankens der Werbekampagne auf das Plakat
  • Umkehr: statt dem Schleier ist der Hintergrund ist schwarz, so dass die Farbe der Schleier um so besser zum Vorschein kommt
  • Einfache Struktur, wenig Elemente, wenig Farbigkeit, aber große Wirkung
  • Adressanten sind wir: Alle sind gleich !
  • Es gibt keine wirkliche Darstellung der Frau unter dem Schleier, durch die ungewohnt starken und unterschiedlichen Farben wird signalisiert: unter dem Schleier ist aber ein Individuum
  • Wille, anders zu sein; man muss genauer hinschauen, um zu sehen, dass nicht alle gleich sind

    Protokoll: B.B.

Dienstag, 6. März 2012

Kommunikation in der Kunst



„Kunst als Propaganda“
Beispiel: Jaques-Louis David: „Der ermordete Marat“ (1793)


Inhalt:
  •   1. Blick: Der Mann schaut nicht aus wie tot, sondern friedlich schlafend, mit Brief und Feder in der Hand und mit geschlossenen Augen.
  •   2. Blick: Da stimmt etwas nicht…: Wunde, Blut, Mordwaffe sind im Schatten, kaum sichtbar, sehr klein. --> erst bei genauerem Betrachten erkennbar
  •  Verhüllte Badewanne: dient dem Schutz und der Wärmespeicherung
  •  Büroarbeiten/Briefe: nicht unbedingt passend zur Badewanne
    • Grund: Krankheit/Hautausschlag --> soll den Schmerz lindern
  •   Brief in der Hand: Bittbrief von Marie Anne Charlotte --> Marat soll ihr helfen
    •   Briefabsenderin ist wahrscheinlich die Mörderin
  • Betrachter wird zum Detektiv
  •  Marat wollte sein letztes Geld an eine arme Frau geben --> selbstloses, großherziges und uneigennütziges Handeln
  •  Person Marats: verträumt, lächelnd, selig, zufrieden, ganz friedlich, sorglos, muskulös und trainiert
Abstrakt:
  •  Waagrechte und senkrechte Linien (fest, still, unbewegt)
    • Messer, Feder, Brief, Wunde: Bildstörung durch die Mordgegenstände
    • Die Teile stimmen nicht, durchbrechen das Raster
    •  Sind auffällig --> Hervorhebung
  • Mittellinie auf Höhe der Nase trennt das Bild auf: darunter: Handlung, Farbe
  • darüber: Dunkelheit, schwarz, beunruhigend, außergewöhnlich
  •  Was ist das Dunkle?: - Betrachter im Unklaren
    •  Keine Orientierung
    •  Absolutes Nichts
    • Tot bleibt tot, Marat hinterlässt eine Lücke/“Leere“
    • Trauer und Verzweiflung
Deutung/Hintergrund:
  •  Maler David war enger Freund von Marat 
  •  Marat war Revolutionär (fast schon Märtyrer)
  •  Tatsachen: Mord, Mörderin, Badewanne, Marat
  •  David: „Marat fehlt. Er war ein guter Mensch, hat es nicht verdient“
-->    Stimmt das?
--> Wer war Marat wirklich?

Protokoll über die Unterrichtsstunde vom 26.01.2012: R. L. Q12


Kommunikation in Bildern



Zentrale Fragen: Was soll ausgesagt werden? Wie soll es ausgesagt werden? 

Jacques-Louis David - „Der Tod des Marat“:

  • Das Bild zeigt einen Mord, aber kein Blut und keine auf den ersten Blick sichtbaren Wunden
  • Der Mord wird erst auf zweiten Blick sichtbar => das Grauen schleicht sich an den Betrachter heran
  • Marat wird jugendlich, freundlich, friedlich, gesund, kräftig & hübsch dargestellt
  • Er liegt in einer Badewanne aufgrund einer Hautkrankheit
  • Es sind keine Anzeichen von Gegenwehr zu erkennen
  • Nue eine kleine, versteckte Wunde
  • 2 Briefe sind erkennbar:
    • 1. Marat verschenkt Geld an eine arme Familie
    • 2. Charlotte Corday (seine Mörderin) hatte ihn um eine Unterredung gebeten
  • Corday lässt Messer & Briefe zurück, ihr ist es egal ob sie erwischt wird
    • => psychisch gestört?
  • Der Künstler zeigt Marat als guten & menschenliebenden Menschen (Bild = Lüge)
  • Die Wahrheit wird verdreht um dem Betrachter eine bestimmte Version zu zeigen => Tatsachen werden verfälscht
  • Marat war tatsächlich ein politischer Fanatiker, der über Leichen ging
  • Er war verantwortlich für Morde von Politikern und deren Familien
  • Die inhaltliche Propaganda wird verstärkt durch Vergleich mit Jesus in anderen Bildern (Marat liegt da wie Jesus)
  • Tücher sehen aus wie Leichentücher
  • Die Badewanne erinnert an einen Sarkophag mit Grabstein
  • Gott und Leben nach dem Tod wurden von den Revolutionären abgelehnt, aber es wurde trotzdem mit religiösen Mitteln gearbeitet -> Anspielung auf Michelangelos Pietà
  • Marat wird als Märtyrer dargestellt



Protokoll: L. H. & C. P. (2ku3) 

Freitag, 2. März 2012

Plakate 1

1. Mut zur Wut von Burkhard Hauke

a) Darstellung
  • blauer Hintergrund
  • einfache, weiße Blockbuchstaben 
  • Schriftzug:"ARMUTREICH" von teilt die Fläche von rechts unten nach links oben
  • etwas oberhalb der Mitte platziert
  • in der Mitte wird das M von "MUT" umgedreht und damit zu "WUT" 
  • das Wort "WUT" wird in rot und leicht versetzt über "MUT" gedruckt
  • rote "Blitze" gehen von dem Wort "WUT" aus
b) Künstlerische Mittel und Bedeutung
  • "REICH" ist spiegelverkehrt geschrieben => Gegensatz und Zusammenhang von Armut und Reichtum wird verdeutlicht
  • Blitze bestärken Konflikt
  • Wut in rot geschrieben (hebt Emotionen hervor)
  • schräger Schriftzug => verbildlicht das Gefälle zwischen Armut und Reichtum

2. Standby von Michael Alloca


a) Darstellung
  • weißer Hintergrund
  • roter Punkt in der Mitte mit rötlich schimmerndem Rand
  • unter dem Punkt Schriftzug "Standby"
  • in kleiner Schrift darunter: "... FUKUSHIMA"
  • einfache schwarze Blockbuchstaben
b) Künstlerische Mittel und Bedeutung
  • Das Plakat ähnelt der japanischen Flagge
  • Der Punkt sieht durch den Schimmer aus wie ein leuchtender Standby-Knopf
  • auch die Verstrahlung durch den AKW Unfall könnte durch den Schimmer ausgedrückt werden
  • Standby steht für Stillstand in Japan nach der Atomkatastrophe
  • "Standby" könnte auch als Aufruf zum "Beistand" für die Opfer der Katastrophe gelesen werden

3. Hass erzeugt Hass von Benjamin Kivkoski

a) Darstellung
  • schwarzer Hintergrund
  • weiße  Zeichnung, wirkt wie die Schablonensprühtechnik (Stencil), die in der Streetart Szene häufig von anonymen Künstlern verwendet wird
  • überraschende anatomische Gestaltung => die Hand zeigt vom Betrachter weg, der Mittelfinger jedoch zum Betrachter hin
b) Künstlerische Mittel und Bedeutung
  • "Wie man selbst seinen Mitmenschen begegnet, so begegnen diese einem Selbst"
 Protokoll: B.K.


Alle Plakate (und weitere interessante und nachdenklich machende Beispiele) stammen von der Seite mutzurwut.de
frau koenig