Sonntag, 14. Oktober 2012

Augentäuscher Stilleben



                                                               
Das Bild „Steckbrett“ wurde 1660 von Samuel von Hoogstraten gemalt.

Es ist ein sogenanntes „Trompe l´oeil-Stilleben

Ein Steckbrett war in der Zeit des Barocks aufgrund der wenigen Möbel, die die Leute besaßen, sehr beliebt, um allerlei Dinge aufzubewahren.

Im Steckbrett sind folgende Dinge vorhanden:

Kamm                                                  Gold                                     Buch                                      Schere
Lauskamm                                           Feder                                   Rasierpinsel                         Brille (Spiegel)
Seife                                                     Brief                                     Siegel u. Wachs                  Hefte (eingebunden)
Kette mit Medaillon                           Messer 

Das Messer fungierte als Brieföffner oder um neugekaufte Bücher, die als Bögen ausgeliefert wurde, aufzuschneiden und separieren.

-> Die oben genannten Dinge lassen sich in 3 verschiedene Kategorien einteilen:
-Hygiene (Seife etc.)                     -Literatur (Buch, Feder etc. )     -Ruhm (symbolisiert durch Kette)


Der Vanitas-Gedanke ist 2 mal besonders stark hervorgehoben

Kamm, Seife und das Rasiermesse -> Eitelkeit
Es betont die Hygiene die, als Reinheit von Körper und Geist gesehn wurde

Buch, Feder (schreibt er selber auch?) -> Zeitverlust durch Lesen und Muße
Mit dem Schreibzeug und auch Medaillon versucht er zudem, seinen schrifstellerischen Ruhm und Klasse darzustellen

                                                                                                                                                                                           
Der Künster täuscht mit seinem Bild. Es ist eine Illusion.
Man erkennt auf den ersten Blick nicht, dass es ich um ein Gemälde handelt, man denkt es sei ein realer Gegenstand

->Dieses Bild ist ein sogenanntes „Trompe l´oeil“ was französisch ist und so viel wie „Täuschung der Augen“ bedeutet

Der Künstler täuscht hierbei 2 mal:
1. Das gesamte Bild sieht aus wie ein echtes Steckbrett
2. Es sieht so aus, als ob das Bild auf ein Holzbrett gemalt wurde, jedoch ist auch das Holz und die Maserung nur aufgemalt

Durch Spiel mit Licht und Schatten sieht das Steckbrett sogar so aus, als ob man es Anfassen könne
Diese höchst kunstvollen Illusionen waren im Barock sehr populär, so wurden solche Illusionen z.B. auch in Kirchen benutzt um die Decke als nichtendenwollenden Himmel darzustellen

Die Kernaussage des Textes ist und was der Künstler mitteilen will ist, dass die menschlichen Sinne nichts als „Lug und Trug“ sind. Was das Leben wirklich ist, kann der Mensch mit seinen Sinnen gar nicht erfassen.

Diese realistische Täuschung des Sehsinnes ist zudem als Angeberei des Künstlers zu verstehn. -> „Schau´mal, was ich Alles kann!“

Hier kann man sich das Bild nochmal in Erinnerung rufen und nochmals ansehn:





Das Bild „Der Sprachgebrauch“ von René Magritte (1928/29)                                                       3/3

Das Bild stellt eine stark vereinfachte Pfeife dar, unter der der französische Satz „Cecí n´est pas une pipe.“ -> Deutsche Übersetzung : „Dies ist keine Pfeife.

Der Künstler will zeigen, dass man nicht die Pfeife als Gegenstand sieht, sondern deren Abbildung.
-> Bild und Gegenstand sind nicht dasselbe!

-Die Optik des Bildes: (stark vereinfachtes Bildnis und Text darunter) erinnert stark an Kinderbücher in denen Tiere oder Gegenstände erklärt werden sollen

-Der Künstler stellt den Sinn dieser Texte und Abbildungen in Kinderbücher und den Sprachgebrauch (in frühester Kindheit) in Frage. „Warum setzt man eine Abbildung einem Gegenstand gleich?“

Zudem stellt der Künstler sich die Frage : „Warum erwarten die Menschen, dass die Kunst die Gegenstände realistisch und täuschend genau abmalt? Liegt es am Sprachgebrauch schon in frühester Kindheit?“

Nur der Sehsinn kann in der Kunst getäuscht werden -> Sinne wie schmecken oder tasten nicht!

Hier der Link zum Bild:


Protokoll: J.F.

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