Samstag, 16. März 2013

Banksy





- *1974 in Bristol, Großbritannien
- britischer Street-Artist 
- Stencil-Art / Schablonengraffiti
  (Graffiti mit Hilfe von Schablonen, durch die Farbe gesprüht wird)
- versucht seine wahre Identität weitestgehend geheim zu halten
- Graffiti oft ohne erkennbare Bedeutung
   bei Banksy: Graffiti mit Aussage


BANKSY: „WINDOW LOVERS“  


- eine Frau hat eine Affäre, ihr Ehemann kommt nach Hause, der Liebhaber versteckt sich zügig, indem er mit einer Hand am Fenster hängt (andere Hand verdeckt Genitalien)
- die Frau ist eingeschüchtert, versucht den Ehemann zurückzuhalten
- Haus: Klinik für sexuelle Gesundheit (Aufklärung über Geschlechtskrankheiten etc.)
- 1. Stock (leicht nach oben fotografiert)


BANKSY IN PALÄSTINA / ISRAEL


- Mauerwand: • Loch mit paradiesischer Karibik hinter der Mauer
                        • Stacheldraht
                        • 2 Kinder mit Sandeimer & -schaufeln
- abweisende Umgebung
  (Sicherheitsmauer zwischen israelischem und palästinensischem Gebiet)
- starker Kontrast: Paradies / abweisende, graue Umgebung
- Loch in der Wand als Gedankenblase (Ausdruck des Wunsches)


WEITERES

- Banksy hat seine Bilder in den Louvre geschmuggelt und neben den unbezahlbaren Meisterwerken aufgehängt
- es bestehen hohe Strafen für illegale Graffiti: Harald Nägeli, der Sprayer aus Zürich, wurde für seine populären Graffitis zu einer langen Haftstrafe verurteilt
- Sprayer versuchen oft mit ihren Graffiti ihren Kommentar zum ausgewählten Ort abzugeben
- Konzept/Idee ist das Wichtigste, die Ausführung ist nur das Handwerk

 Protokoll: T.L.

Kommunikation im öffentlichen Raum




Kommunikationsmodell

um zu kommunizieren braucht man 2 Personen und eine Information:

Person A = Sender (codiert/ verpackt Information)
Person B = Empfänger (muss den Code kennen, um die Information zu verstehen)
- 
                            codieren               Code                   entcodieren
            Person A   ?                Information                    ?    Empfänger B

Information kann nicht übertragt werden, wenn B den Code nicht kennt/ nicht zuhört/ andere Sprache spricht oder wenn A falschen Code verwendet
Infowege können verändert werden (unkenntlich gemacht werden)

-Kommunikation in der Kunst 

wir sind umgeben von visueller Kommunikation
ñir sehen die Information und können versuchen sie zu verstehen, aber sie wird nie 100% richtig entcodiert
man findet häufig keine eindeutige Lösung in der visuellen Kommunikation
es gibt mehrere unterschiedliche Interpretationen

-Beispiele für Kommunikation im Schulgelände / Kunst im öffentlichen Raum 


Verkehrszeichen

Kunst am Bau: Denkmal "Käsedreieck"
ursprünglicher Ort = in der Mitte zwischen Gymnasium, Realschule und Weg zur Stadt, im Zentrum des gepflasterten Kreises
vom Künstler gegebene Erklärung: sollte Weg trennen (man musste Ausweichen), zeigt Richtung an
Bezug zur Umgebung: spannt einen Bogen
durch verändern der Lage wurde Code auch verändert
Interpretation des Empfängers:
  * Erinnert an einen Ausschnitt eines Käses
  * Erinnert na einen Ausschnitt der Welt -- Zusammenhang mit Schule: in der Schule lernt man einen Ausschnitt der Welt kennen
  * Erinnert an stark reduzierten Kopf, der nachdenklich nach unten schaut
                  - Je nach Vorwissen kann man die Absichten des Künstlers nachvollziehen oder eigene Interpretationen finden

dient aber auch als Plattform für Street Art und Graffiti Messages (Peace, Imagine, Tags..) 

Mülleimer

Schablonen Sprühbild:
  * besteht aus 3 Elementen;
1.) K = Logo von bekannten Kaufhauskette Kaufland (hat alles, riesen Angebot, gut & günstig  --> Konsumtempel)
2.) culture = Bildunterschrift (englisch --> Weltsprache, Zeichen für Globalisierung, internationale Kultur --> verändert sich schnell)
3.) grüne Farbe (Kontrast zu Kaufland und Kaufkultur, da grün Kontrastfarbe zu rot ist; grün = Umwelt
    * Verbindung von K und culture: kaufen – Kultur ? Konsumgesellschaft, aber Kultur kann man nicht kaufen
    * Verbindung von culture und Müll: Kultur ändert sich schnell und wird deshalb auch schnell zu Müll 
    * Verbindung zur Schule: Kultur aus der Schule; was man lernt wird auch schnell vergessen, zu Müll
            -->Verschiedene Interpretationsmöglichkeiten (Interpretation ist abhängig von Herkunft,                    menschlicher Einstellung, wissen, ... )

Protokoll: K.S.

                                                   

Kommunikation 1



Kommunikationsdesign 
(Flyer, Broschüren, Werbung, Plakate – oder Eingriffe in den
 öffentlichen Raum: aufgestellte Plastiken, Street Art, Graffiti
-> Spuren hinterlassen, Botschaften für andere)

-> Wut nicht im Sinne von Zerstörung, Plakate sind eher subtil mit der Botschaft im Vordergrund und sollen zum Nachdenken anregen über Sachen die man sonst nicht bedenkt. Ziel dabei ist die Bewusstseinsänderung.
-> die Künstler nehmen dabei Stellung zu einer gesellschaftlichen Misslage (soziale Ungerechtigkeit, die Umwelt, usw.)




-          Beschreibung/Inhalt:
-> Stift mit einer schwarzen Mine, der anstatt zu malen die Oberfläche aufkratzt.
-> hinter dem Stift entsteht eine saubere, frische, weiße Spur, eine Lücke oder Öffnung.
-> der Stift hinterlässt eine andere Spur als man erwarten würde

-          Botschaft:
-> unter die Oberfläche blicken, tiefer gehen, doch dazu würde man keine Bleistift mit weicher Mine erwarten, sondern eher einen scharfen Gegenstand wie ein „Messer“
-> der Bleistift steht für den Künstler und dadurch viel wirkungsvoller als ein Messer/Meisel, ich erreiche viel mehr Menschen mit dem Stift
-> „Das Wort ist mächtiger als das Schwert“
ein Schwert verbreitet Angst/Zwang, mit Kommunikation dagegen kann ich Menschen begeistern und überzeugen etwas freiwillig zu tun

-          Unterschied zwischen Plakat und Bild:
-> für ein Bild muss sich der Betrachter Zeit nehmen, es muss sich damit auseinandersetzen um zu verstehen, was es einem vermitteln will
-> ein Plakat will meistens ein Produkt an den Betrachter vermitteln, dabei muss die Message ohne zu überlegen in Sekunden, idiotensicher an den Mann gebracht werden. Schnell und einfach erkennbar, aber trotzdem noch raffiniert, sodass man sich noch Tage später mit den Plakaten beschäftigt und darüber nachdenkt

-          Typisch für Plakate:
-> Gegenstände werden in ihre ikonische Form(Grundform) gebracht (Beispiel am Plakat: Bleistift stark reduziert, aber trotzdem noch erkennbar)
-> Verwendung von leicht wieder erkennbaren Formen
-> Hingucker setzen (Beispiel am Plakat: Farbe Rot, ansonsten nur Grautöne und eine raffinierte Schattierung, erwirkt sofort Dreidimensionalen Eindruck) 

-          Komposition: Wie setze ich welche Elemente auf die Bildfläche?
-> dynamisch: mit Schrägen und Diagonalen (Beispiel am Plakat: Stift beginnt in der oberen linken Ecke, Spitze läuft auf die untere rechte Ecke zu. Der Bleistift erzeugt eine Schwere, da er genau in der Bildmitte liegt, und erwirkt dadurch den Eindruck, dass er gewaltsam vorangetrieben wird.)
-> statisch: senkrecht – waagrecht


Plakat 2: Standby Fukushima – Michael Allocca

-          Beschreibung/Inhalt:
-> der rote Kreis auf weißem Hintergrund ist ein Hinweis auf die japanische Flagge
-> der Kreis hat keinen festen Umriss, sondern durch die weichen Konturen entsteht ein orange-gelber, flimmernder Ring: eine stilisierte Sonne
-> Irritation durch Stand-by(Ruhezustand): gekennzeichnet durch ein rotes Stand-by-Licht
-> darunter steht Fukushima(heute schon fast wieder vergessen)
-> die einfache Gestaltung von Bild und Wort des Plakates bleiben im Gedächtnis

-          Botschaft:
-> das Plakat bringt die japanische Flagge, die Sonne und das Stand-by-Licht zusammen: dies erzeugt eine Botschaft, die durchaus mehrere Interpretationsmöglichkeiten zulässt:
-> 1. Möglichkeit: die rote Sonne(Symbol) flimmert und könnte auf die Strahlenbelastung durch ein Atomkraftwerk hinweisen. Wir könnten Atomkraftwerke abschalten, wenn wir weniger Strom verbrauchen würden und Strom sparen würden wir, indem wir anstatt unsere Elektrogeräte nur auf Stand-by direkt ausschalten würden.
-> 2. Möglichkeit: Stand-by steht für die Personen, die nicht direkt betroffen sind, aber zuschauen. Es wird dazu aufgerufen etwas zu tun, zu helfen.


Plakat 2: Facebook 

-          Beschreibung/Inhalt:
-> die Faust(Gefällt-mir Daumen von Facebook) schlägt auf Facebook, drückt das Wort zusammen als wäre es eine Ziehharmonika
-> darunter steht: more space for real friends
-> der Hintergrund ist einfarbig blau
-> der Künstler bekommt Aufmerksamkeit dadurch, dass er die gleiche Farbe(wie Facebook), die gleiche Schrift(wie Facebook) und den bekannten Gefällt-mir Button benutzt, es entsteht ein Wiedererkennungswert


-          Komposition:
-> Schrift und Faust durchbrechen die blaue Fläche und würden die mittige Fläche komplett einnehmen
-> die Faust ist hervorgehoben durch speedlines wie in einem Comic(dynamische Bewegung)
-> dabei wird in Leserrichtung gearbeitet
-> der Schriftzug befindet sich knapp über der Mitte


-          Botschaft:
-> der Raum(more space for real friends) wird dargestellt, Facebook muss Platz machen, wird zwar zusammengeschoben, allerdings nicht aus dem Bild hinaus
-> der blaue Raum steht für die 24std die wir am Tag zur Verfügung haben und die oft von Facebook vereinnahmt werden(begrenzter Raum)
-> wir sollen über diesen Effekt „schmunzeln“ und dazu angeregt werden darüber nachzudenken inwieweit Facebook unsere Zeit frisst und uns eine Welt mit Freunden vorgaukelt

Protokoll: K.G.