Montag, 16. Dezember 2013

Giovanna Garzoni: Kelchvase mit zwei Pflaumen, daneben zwei Walnüsse


In den letzten beiden Kunst-Stunden beschäftigten wir uns mit dem Bild: Kelchvase mit zwei Pflaumen, daneben zwei Walnüsse, gezeichnet von Giovanna Garzoni.
Das Bild ist im Jahre 1667/69 entstanden und wird zu den Vanitas-Stillleben ( lateinisch und bedeutet Eitelkeit, welche in dieser Zeit mit der Vergänglichkeit und der Wertlosigkeit gleichzusetzen war) gezählt.
Auf dem ersten Blick kann man eine Standfläche sehen, auf der sich mehrere Gegenstände befinden. Man kann eine silberne Kelchvase mit zwei Pflaumen und zwei Eiern erkennen, daneben liegen zwei Walnüsse. Die Kelchvase ist auf einer bräunlichen Standfläche positioniert, die Walnüsse ebenfalls. Was genau diese darstellen soll, lässt sich nicht erkennen, vermutlich stellt es aber einen Tisch oder die Oberfläche eines Schrankes dar. Der Hintergrund zeichnet sich in der Komplementärfarbe Blau ab, sodass er ziemlich ruhig und still wirkt. Der Grund ist also einheitlich, gedeckt und bietet keine Abwechslung, sodass er die Kelchvase und die Walnüsse herausstechen lässt. Man verzichtet also auf einen Mittelgrund und beschränkt sich auf ziemlich wenig Farben.
Die Kelchvase befindet sich in der linken Hälfte, wodurch ein seltsames Ungleichgewicht entsteht. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die Künstlerin gezielt immer Pärchen und rundovale Formen eingesetzt hat, beispielsweise zwei Walnüsse oder zwei Eier, dies kann symbolisch das Vanitas-Stillleben unterstützen.
Des weiteren fällt auf, dass in dem Bild drei waagrechte Balken existieren, diese unterstreichen die Gleichmäßigkeit, die Statik (Bewegungslosigkeit).
Typisch für den Vanitas-Gedanken sind die Hohlformen, die in diesem Bild vorkommen. Sowohl die Eier als auch die Walnüsse bilden eine solche. Besonders bei den Eiern wird die Zerbrechlichkeit aber auch die Möglichkeit zur Entstehung von Leben thematisiert.
Die Kelchvase, die wieder eine Hohlform ist, soll die Vergänglichkeit des Reichtums zeigen. Ebenso spiegelt sich in dieser der Hintergrund.
Insgesamt ist das Gemälde typisch für das Vanitas-Stilleben des 17. Jahrhunders, da nicht nur immer wieder die Vergänglichkeit sondern auch die stille Kontemplation der einfachen Dinge verdeutlicht wird. 

Protokoll: C.W. 1KU1 2013





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