Samstag, 28. Dezember 2013

René Magritte "Die persönlichen Werte"




Einführung in die Stunde durch ein Bild von Samuel van Hoogstraten. --> sein Gemälde macht auf ein grundsätzliches Problem aufmerksam, und zwar das Verhältnis ziwschen Realität und Abbild 


·         ein weiteres Bild:

1. Beschreibung:

- Blick in ein Zimmer

- Rückwand parallel zur Bildfläche (erinnert an ein Bühnenbild)

- Fluchtpunkt in der Mitte --> Zentralperspektivisch

- der Raum ist größer als das, was wir sehen, da der Teppich nicht ganz zu sehen ist


- Decke hat Risse -> nicht repariert -> sehr alt 


 - Ecken sehr grau -> staubig und vergilbt

- an der Rückwand des Zimmer befinden sich einfache, etwas altmodisch wirkende Möbel: ein ordentlich gemachtes Bett und ein eintüriger Spiegelschrank 



im Spiegel ist ein Fenster mit Vorhang zu sehen -> das Fenster für den Betrachter nur als Reflexion bemerkbar



-  5 weitere Gegenstände (Zündholz, Weinglas, Seife, Rasierpinsel, Kamm), die im Gegensatz zu den Möbeln überdimensional größer sind, jedoch untereinander maßstabsgetreu sind

- Die Stofflichkeit (Materialbeschaffenheit) eines jeden Gegenstands ist genau dargestellt (z.B Orientteppich, Holzmaserung, Kamm aus Horn ) aber KEIN Tromp l'oeil!

- Die Wände wirken auf den ersten Blick wie mit Wolken bemalt, jedoch gehen in den Ecken die Wolken gerade weiter anstatt perspektivisch den 90°- Knick des Zimmers mitzumachen. Man könnte es sich so erklären, dass es gar keine Wand um das Zimmer herum gibt, und der Raum in den Wolken schwebt.

Eine definitive Erklärung ist nicht möglich, da hier Dinge passieren, die nur im Bild möglich sind, nicht in der Realität. Das Bild spielt mit dem Betrachter und seiner Erwartung, dass in einer Abbildung auch die vertraute Realität wiedergegeben wird.

- Im Spiegel des Schrankes ist außerdem der vermeintliche vordere Teil des Zimmers zu sehen. Von der Perspektive her kann es keine Spiegelung sein, da der Einfallswinkel nicht dem Ausfallswinkel entspricht - die Fußbodenleiste dürfte nicht gerade weiter laufen. Ist der Spiegel vielleicht eine Glastür, die ein weiter hinten liegendes Zimmer zeigt? Auch hier gibt es keine Erklärung, die sich mit unserer Erfahrungswelt vereinbaren lässt.


Magritte gehört zu den Surrealisten. Surrealisten versuchen Dinge "fotografisch genau" so darzustellen, die eigentlich so nicht sein können. Die Maler haben ein Gegenpol zur Fotografie erschaffen.


Weitere Deutungen:
- Streichholz : moderne Version der Lunte, Spiegel, Glas -> traditionelle Vanitasgegenstände

- Seife, Kamm, Rasierpinsel : Steht für die Hygiene -> innere und äußere Reinheit 
- Wolken: der Maler will mit der Kunst seine Freiheit zeigen -> der Körper ist an die Materie und die Realität gebunden, aber der Geist bzw Gedanken und Fantasie sind frei




Protokoll: C.S. 1KU1 2013

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