Samstag, 19. Juli 2014

Produktdesign


Design-Analyse anhand verschiedener Flaschen

Bei der Analyse von Produkten werden immer drei Punkte untersucht:
1. Praktische Funktion
2. Ästhetische Funktion
3. Symbolische Funktion
Diese untersuchen z.B. Formen, Farben, Handhabung, Ergonomik,...des Produkts.

Warum eigentlich Wasser in Flaschen kaufen?
Früher war Wasser als Heilmittel angesehen, es gab verschiedene Quellen mit verschiedenen Mineralwässern die alle mit bestimmeten Mineralien angereichert waren und einen bestimmten Gehalt davon beinhalten mussten. Dieses Wasser konnte man sich in der Apotheke kaufen und als Medikament einnehmen.
Daneben gibt es auch noch das Tafelwasser, welches einfach ein Quellwasser ist.
Im Gegensatz dazu ist Wasser heute ein Alltagsprodukt, welches in Deutschland massenhaft vorhanden ist und von solch einer guten Qualität ist, dass man es einfach aus dem Wasserhahn trinken kann.
Deshalb ist es ein Produkt, dass eigentlich gar nicht gekauft werden müsste. Genau aus diesem Grund werden die Flaschen extra designed, um bei den potentiellen Käufern das Bedürfnis nach diesem offenbar besseren Wasser zu wecken.

a) Altmühltaler Mineralbrunnen Flasche aus Glas

Die Flasche aus den 1960’er Jahren ist eine der ältesten und klassischen Flaschen auf dem Markt. Sie ist ein Einheitsflasche und kann somit von verschiedenen Firmen genutzt werden.

1. Praktische Funktion:
Diese Flasche kann direkt verkauft und mitgenommen werden, somit ist sie gut geeignet für den Transport und zum mitnehmen. Sie besteht aus drei Rohstoffen - Glas, Papier und Metall - und ist daher gut wiederverwendbar, jedoch bedarf es einer chemischen Reinigung der Flaschen und es besteht die Gefahr des Zerbrechens.
Die Flasche fasst 0,7 Liter und ist meistens in Kästen zu kaufen, für deren Transport man jedoch auf ein Auto angewiesen ist.

2. Ästhetische Funktion:
Die Form der Flasche ähnelt im Bereich des Flaschenhalses einem Wassertropfen und im unteren Bereich einem einfachen Zylinder, diese beiden Teile sind durch eine Einbuchtung (Taille) verbunden.
Zum wieder verschließen hat diese Flasche einen Schraubverschluss und einen Deckel aus Metall.
Die Flasche hat einen Schriftzug in der Taille welcher die Flasche griffiger machen. Als deskriptives Element zieren die Flasche kleine Punkte oder Noppen welche eine Verbindung zur Kohlensäure herstellen. Das reine, durchsichtige Glas der Flasche spiegelt die Reinheit des Wassers in ihr wieder.
Das Etikett ist einfach und schlicht in den Farben weiß und blau gehalten und wirkt daher sehr seriös.

3. Symbolische Funktion:
Wasser an sich lässt sich nicht designen, deshalb wird versucht das Bedürfnis danach zu wecken.

b) Volvic Flasche aus Plastik
Die 1995 entwickelte Wasserflasche von Volvic ist im Gegensatz zur Einheitsflasche a) vielseitiger und praktischer in der Handhabung.
Zudem ist sie eine Pfandflasche die zwar nicht als Wasserflasche wiederverwendet wird, aber nach der Rückgabe als Ausgangsmaterial für andere Produkte verwendet werden kann.

1. Praktische Funktion:
Diese Flasche ist aus Plastik, daher um vieles leichter und nicht zerbrechlich. Sie fasst 1,5 Liter, kann problemlos mitgenommen werden und platzsparend verstaut werden, indem man sie zusammen drückt.

2. Ästhetische Funktion:
Die Flasche ist quadratisch aufgebaut und somit eine Neuheit unter den runden Formen der Wasserflaschen. Sie ist komplett aus Plastik und besitzt ein Wellenmuster in Form von Rillen im Korpus, das die verschiedenen Schichten von Vulkangestein darstellen könnte. Die Firma wirbt damit, dass ihr Wasser durch Vulkangestein gefiltert wird und somit sehr besonders ist. Dies steht auch auf dem Etikett welches aufwändig mit vielen Texten und Farben, sowie Bildern der Vulkane verziert ist. Hauptsächlich werden die Farben Grün und Blau, sowie Weiß verwendet, dies steht für die Reinheit und die Natürlichkeit des Wassers.

3. Symbolische Funktion:
Auch diese Flasche will den Käufer anregen dieses Wasser zu kaufen. Mit den Bildern und den Rillen wird auf die Vulkane hingewiesen und der Käufer soll damit Reinheit des gefilterten Wassers aber auch die Energie der Vulkane assoziieren.

Links:

Protokoll: V.G. 1KU3 2013