Freitag, 26. Juni 2015

Kernplastik



Der Würfelhocker

Dieser Statuentyp nennt sich Würfelhocker und kommt aus der Zeit des alten Ägypten. 
Man kann sofort die blockhafte Form erkennen. Die Plastik hat geschlossene Umrisse, lässt den Raum nicht eindringen, das Volumen ist somit raumabweisend.
Diese „Abwehr“ des Raumes kann man vor allem bei Formen wie Kugeln oder Faustformen beobachten, die durch die konvexen Formen dem Raum keine Angriffsfläche bieten und ihre nach außen drängende, potentielle Energie im Inneren sammeln. Diese Form des Körpers bezeichnet man auch als Kernplastik

Nach einer kurzen Beschreibung des Raum/Volumen-Verhältnisses lohnt sich ein Blick auf die merkwürdige Art der Gestaltung des Körpers. 
Man kann zwar die einzelnen Gliedmaßen des Würfelhockers erkennen, sie jedoch sind nicht vollständig dreidimensional dargestellt. Diese einzelnen Körperformen kann man durch ein Tuch erklären, welches einen großen Teil des Körpers einwickelt (Reliefhafte Darstellung). Plastisch sind nur Füße und der Kopf herausgearbeitet. Auf diesem Tuch sind ägyptische Hieroglyphen, die verschiedene schriftliche Informationen über die Person bzw. sein Leben zeigen. Die Plinthe, auf welcher die Statue sitzt, und die senkrechte Fläche, die den Rücken der Figur bis zum Halsansatz bedeckt, sind ebenfalls mit Hieroglyphen besetzt. Zudem fällt neben dem einfach gestalteten Körper ein sehr detailreiches Gesicht, mit markanten und bestimmten Gesichtszügen auf (Portrait). Dies stellt einen Gegensatz zu dem idealisierten Gesicht des Poseidon dar, welcher neben dem Würfelhocker abgebildet ist.
Diese Figur stellt eher einen reicher bzw. wichtiger Ägypter dar (Beamter, Priester). Er hatte das Recht, sich für das spätere Leben zu verewigen zu lassen, weswegen auch harter und fast unzerstörbarer Granit als Material verwendet wurde.

Protokoll: M.F. 2015

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