Der Würfelhocker
Dieser Statuentyp nennt sich Würfelhocker und kommt aus
der Zeit des alten Ägypten.
Man kann sofort die blockhafte Form erkennen. Die Plastik hat geschlossene Umrisse, lässt den Raum nicht eindringen, das Volumen
ist somit raumabweisend.
Diese „Abwehr“ des Raumes kann man vor allem bei Formen wie
Kugeln oder Faustformen beobachten, die durch die konvexen Formen dem Raum
keine Angriffsfläche bieten und ihre nach außen drängende, potentielle Energie
im Inneren sammeln. Diese Form des Körpers bezeichnet man auch als Kernplastik.
Nach einer kurzen Beschreibung des Raum/Volumen-Verhältnisses lohnt sich ein
Blick auf die merkwürdige Art der Gestaltung des Körpers.
Man kann zwar die
einzelnen Gliedmaßen des Würfelhockers erkennen, sie jedoch sind nicht
vollständig dreidimensional dargestellt. Diese einzelnen Körperformen kann man
durch ein Tuch erklären, welches einen großen Teil des Körpers einwickelt (Reliefhafte Darstellung).
Plastisch sind nur Füße und der Kopf herausgearbeitet. Auf diesem Tuch sind
ägyptische Hieroglyphen, die verschiedene schriftliche Informationen über die
Person bzw. sein Leben zeigen. Die Plinthe, auf welcher die Statue sitzt, und die senkrechte Fläche, die den Rücken der Figur bis zum Halsansatz bedeckt, sind
ebenfalls mit Hieroglyphen besetzt. Zudem fällt neben dem einfach gestalteten
Körper ein sehr detailreiches Gesicht, mit markanten und bestimmten
Gesichtszügen auf (Portrait). Dies stellt einen Gegensatz zu dem idealisierten
Gesicht des Poseidon dar, welcher neben dem Würfelhocker abgebildet ist.
Diese Figur stellt eher einen
reicher bzw. wichtiger Ägypter dar (Beamter, Priester). Er hatte das Recht, sich für das
spätere Leben zu verewigen zu lassen, weswegen auch harter und fast unzerstörbarer Granit
als Material verwendet wurde.
Protokoll: M.F. 2015
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